Eifel: Glasfaserausbau in Monschau
(auch als NGA, NGN oder FTTH bezeichnet)
Stand: 15.03.2018
Jetzt oder nie! Ist das tatsächlich die Frage?
Das Thema steht - wie immer im Leben - für viele emotionale Betrachtungen ein und desselben Sachverhaltes und spaltet die Befürworter und Ablehner.
Die einen glauben schnelles Internet bereits zu haben und befürchten, dass die Bauarbeiten (Lärm, geflickte Straßen / Wege) zu unzumutbaren Beeinträchtigungen führen oder dass die neue Technik zu teuer ist.
Die anderen glauben, dass sie ohne einen Glasfaseranschluss von zukünftigen Entwicklungen abgeschnitten sind.
Daher an dieser Stelle der Versuch einer sachlichen Einordnung.
Breitbandbedarf (Geschwindigkeiten von 1999 bis heute)
1999 mussten wir uns mit max. 0,128 MBit/s begnügen (= 2 gebündelte ISDN-Kanäle).
In KW13 / 2002 konnte uns die Dt. Telekom endlich DSL zur Verfügung stellen und wir erhielten 0,768 MBit/s in Download-Richtung. Der Wert stieg im Laufe der Jahre auf 3 MBit/s an.
Seit Mai 2016 verfügen wir über 100 MBit/s Leitungskapazität im Download. Das entspricht Faktor 130 gegenüber 2002, hat aber auch fast 15 Jahre gedauert und wurde eigentlich schon 2008 dringend benötigt.
Der Upload (z.B. Bilder mittels Email verschicken) ist jedoch viel interessanter, da Smartphones oder Digitalkameras immer höhere Auflösungen bieten und damit die Größe der Bilddateien und das Datenvolumen stark ansteigen.
Der Upload entspricht bei ADSL und VDSL (asymmetrische Verbindungen) nur einem Bruchteil des Download.
Anwendungen wie Facebook, Youtube oder Cloud-Dienste (z.B. Datensicherung in einem - aus Datenschutzsicht
hoffentlich deutschen - Rechenzentrum), aber eben auch das Telefonieren via Internet (VoIP), die
heute zum Alltag gehören bzw. Standard geworden sind, waren 1999 oder auch 2002 noch gar nicht absehbar.
"Dorfprogrammierer brauchen Breitband"
So lautet der Titel eines Artikels in der Beilage der bekannten Computer-Zeitschrift c't vom November 2016.
Thesen sind u.a. "Digitale Dörfer bleiben lebendig" und "Junge IT-Unternehmen zieht es aufs Land".
Es geht um Digitalisierung / Digitale Infrastruktur, Heimarbeitsplätze, Steuereinnahmen für die jeweilige
Kommune und nicht zuletzt um den Wert der ländlichen (Gewerbe-)Immobilien.
Kostengegenüberstellung Deutsche Telekom (Dt.Telekom) / Deutsche Glasfaser (DGF)
Die nachfolgende Berechnung geht von folgenden Randbedingungen aus:
- man ist Bestandskunde der Dt. Telekom
- Neukundenaktionen / -rabatte der Dt. Telekom kommen also nicht zum Tragen
- unberücksichtigt bleiben auch die zu einem Tarif buchbaren Optionen, da sie zu vielfältig und unterschiedlich sind
- technische Details (z.B. Geschwindigkeit des Up- und Download) werden nicht bewertet / gewichtet
- hier geht es ausschließlich um die Kosten
Besonderheiten |
Menge |
Dt. Telekom / Tarif |
Gesamt |
Dt. Glasfaser / Tarif |
Gesamt |
|
|
MagentaZuhause S
16 / 2,4 MBit pro Sek
(asymmetrische Leitung)
|
|
DG classic
200 / 200 MBit pro Sek.
(symmetrische Leitung)
|
|
Bereitstellung |
1 |
0,00 |
0,00 |
50,00 |
50,00 |
1. bis 12. Monat |
12 |
34,94 |
419,28 |
24,99 |
299,88 |
13. bis 24. Monat |
12 |
34,94 |
419,28 |
49,99 |
599,88 |
2. Leitung (Sprachkanal) |
24 |
0,00 |
0,00 |
1,50 |
36,00 |
Wechselbonus (typisch) * |
1 |
0,00 |
0,00 |
-120,00 |
-120,00 |
Summe |
|
|
838,56 |
|
865,76 |
* nach 24 Monaten zurück zur Dt. Telekom
Die Mehrkosten bei der DGF belaufen sich auf 1,13 € pro Monat - gemittelt über die Vertragslaufzeit.
Anmerkung(en)
Der gewählte Dt.Telekom-Tarif ist der leistungsschwächste aktuell von der Dt. Telekom angebotene
Kompletttarif (Telefonie und Internet). Wer unsicher ist oder FTTH als "Experiment" versteht,
zahlt entweder vernachlässigbar mehr (1,13 € pro Monat) oder spart sogar gegenüber einem
Dt.Telekom-Tarif wie "MagentaZuhause M", wenn er sich einen Glasfaseranschluss installieren lässt
und - zumindest vorübergehend - zur Dt. Glasfaser wechselt.
Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch daran, dass Telefonate bis etwa zur Jahrtausendwende unterteilt
wurden nach der jeweiligen Entfernung (Ortsgespräche, Ferngespräche, Auslandsgespräche, usw.).
Für Fern- oder Auslandsgespräche fielen horrende Kosten an. Heute gibt's Flatrates, für
Auslandsgespräche Country-Flats.
Unsere Telefonrechnung für Januar 2001 betrug 281,47 DM bzw. 143,91 € - bei 1 Leitung.
Unsere Telefonrechnung für September 2002 betrug bereits 438,21 € - bei 1 Leitung.
Aktuell zahlen wir etwa 125 EURO pro Monat für 2 Leitungen mit der oben genannten Gesamtkapazität.
Ein Vergleich der heutigen Preise mit den Kosten der Vergangenheit zeigt schnell, dass Telekommunikation sehr
preiswert geworden ist.
Persönliche Anmerkung(en):
- wir möchten kein MBit von unserer akt. Leitungskapazität missen; und in Senderichtung dürfte es gerne mehr sein
- wir sind überzeugt, dass die Datenmenge weiter massiv zunehmen wird
- wer an eine steigende Datenmenge analog der letzten 15 Jahre glaubt braucht einen Glasfaseranschluss
- bei Kupferkabeln ist - wegen der Dämpfung - das Ende der Fahnenstange mehr oder weniger erreicht
- G.Fast oder Super-Vectoring bringen nur etwas bei Leitungslängen um 150 m - also in Ballungszentren, nicht in Monschau
- ADSL mit 2 - 6 MBit reicht für Telefonate mittels VoIP (ab Ende 2018) nicht - egal was die Werbung verspricht
- die Praxis zeigt, dass man vieles erwarten kann (z.B. Rauschen und fehlende Worte), aber kein ordentliches Telefonat - so wie man es von ISDN gewohnt ist; die alte (DSL-)Plattform war eben nie für's Telefonieren gedacht
- es ist davon auszugehen, dass der Wert von - mit Glasfaser (NGA / NGN / FTTH) - versorgten Immobilien steigt (siehe u.a. Wohnlageklassen im Grundstücksmarktbericht 2018 der Städteregion Aachen)
- wir alle haben eine gesellschaftliche Verantwortung denjenigen gegenüber, die beim bisherigen Ausbau durch's Raster gefallen sind - wissend, dass das allerletzte Gehöft am Waldrand u.U. nicht versorgt werden wird
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